Shush

Shush 12. und 13.Oktober 2010

Am 11.Oktober ging es mit dem Nachtbus von Shiraz nach Ahvaz, einer unattraktiven Industriestadt in Khuzestan, einer Grenzprovinz zum Iraq. Der touristische Slogan der Provinz lautet „Antike Stätten, schöne Natur, heilige Verteidigung“. Mit heilige Verteidigung ist der Iran-Iraq Krieg von 1980-88 gemeint.
Eine Stunde entfernt von Ahvaz liegt Shush, das antike Susa und persische Winterhauptstadt zur Zeit Persepolis.
Zwar nicht so beeindruckend wie Persepolis aber dennoch ein geschichtsträchtiger Ort. Aber es geht noch weiter zurück in die Geschichte, in der Nähe lag die elamitische Stadt Dur Untash um 1200 v. Chr. wurde hier ein gewaltiges Ziggurat gebaut, das abgesehen davon, daß es teilweise zerstört ist immernoch erstaunlich gut aussieht. Den Lehmziegeln sieht man die 3200 Jahre nicht an.


Blick über Shush


Die Reste von Susa


Französische Archäologen haben in den 1870ern diese Burg gebaut, um sich vor Überfällen durch Araber zu schützen.

Außerdem hat Shush noch einen Schrein zu bieten. Die Überreste Daniels (der aus der Löwengrube) sollen hier liegen.


Der Turm ist typisch khusestanisch für ein Grabmal oder einen Schrein

Am nächsten Tag ging es dann nach Dur Untash


Ein Modell des Ziggurats im Museum


Und das Original


Jede zehnte Ziegelreihe ist mit der Widmung des Erbauers versehen, in der er das Ziggurat den Göttern weiht.


Ein über 3000 Jahre alter Fußabdruck


Einziger Wermutstropfen war mein Taxifahrer Hejat, der obwohl ich ihm eine Postkarte und einen Kuli geschenkt habe, immer noch mehr Geschenke wollte und von nichts anderem geredet hat. Gestern war ein Holländer da, der hat ihm ein Hemd und eine Hose geschenkt. Habe ich noch eine Hose dabei? :rolleyes:

Nachmittags kam ich dann in Ahvaz an, wo sıch herausstellte, daß das Busticket nach Bandar Abbas für morgens 10:30 h war, und nicht für den Nachtbus, wie mir der Verkäufer versichtert hatte. Immerhin habe ich die Hälfte der 150.000 Rial zurückgekriegt und konnte einen Bus eine Stunde später nehmen. Und damit begann die bisher schlimmste Busfahrt.
Aus irgendeinem Grund werden die Plätze direkt hinter dem Fahrer als die besten angesehen, und als ausländischer Gast steht mir der beste Platz zu, deshalb wurde ich ganz nach vorne gesetzt. Allerdings verhindert die Trennwand, daß man die Füße ausstrecken kann und somit konnte ich meine Beine die ganzen 17 (!!) Stunden nur minimal bewegen. Eine wahre Qual und an Schlaf war auch kaum zu denken.
Während einer der Pausen sprach mich einer der Fahrgäste an, wohin ich wolle und am nächsten morgen sagte er mitten im nirgendwo, als der Bus für ihn und seine Mutter hielt, ich solle mitkommen, er bringe mich nach Qeshm. Auf wundersame Weise war auch ein Taxi da, daß uns zu einem Quai brachte, wo wir in einem kleinen Fieberglasboot nach Qeshm übersetzten.
Dann ging es noch ca. 2 Stunden mit dem Taxi nach Qeshm „Stadt“ und 21 Stunden nachdem der Bus in Ahvaz losgefahren war, bin ich im Diplomat Hotel eingezogen.

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