Ein sehr netter Einreisebeamter stempelt seinen Stempel auf die erste freie Stelle in meinem Reisepaß: nebens myanmarische Visum, zwischen die Stempel von Laos und Thailand, nicht etwa wie viele andere neben die Seite des jeweiligen Visums. Dezent, zurückhaltend, angenehm.
So ist auch mein erster Eindruck von Sri Lanka. Die Zollbeamtinnen, die Passagiere direkt nach dem Gepäckband abfangen sind in traditionelle lankische Kleidung gehüllt, fragen höflich, ob sie das Gepack sehen dürfen. Ich werde nicht durchsucht, puh, überall hängen Warnungen, daß Drogenbesitz oder -schmuggel mit dem Tode bestraft wird. War der nette Mann, mit dem ich in der Wartehalle geplaudert habe, an meinem Gepäck, hat mir jemand was zugesteckt?
Die Reihe von Wechselstuben vertreibt meine trüben Gedanken und ich ziehe meine ersten sri lankischen Rupies vom Automaten. Schönes Geld, kräftige Farben, eine Seite ist waagerecht, die andere senkrecht gestaltet.
Beim verlassen des Flughafens empfängt mich eine Graslandschaft und tropische Fahrstuhlmusik. Huch, bin ich durch den Resort Ausgang gegangen? Nein, da wartet der alte, japanische Shuttlebus.
Noch auf dem Flug habe ich meine Pläne umgeworfen und fahre jetzt mit dem Bus nach Negombo, was nur ein paar Kilometer nördlich des Flughafens liegt und somit einfacher zu erreichen ist, als Kandy.
Wenig Menschen auf den Straßen (verglichen mit Indien), wenig verkehr, viele entspannte Leute, höfliches Grüßen, sonst nicht viel Interesse, die Frauen tragen keine Saris, dafür Röcke, die Busse sind bunter bemalt, erinnern an philippinische Jeepneys. Überhaupt kommen mir die Philippinen in den Sinn. Ein guter erster Eindruck.
Was mich noch an Indien erinnert ist unter anderem der Monsun. Pünktlich um 16 Uhr setzt der Regen ein und dauert bis nachts an. Wenigstens kann man planen. Heute gab es allerdings ein sehr heftiges Gewitter, das nur eine Stunde anhielt. Bin gespannt, wie sich das Wetter weiter entwickelt.