Aller guten Dinge sind drei

Vor langer, langer Zeit hatte mir Florian vom Flocblog das Blogstöckchen zugeworfen. Da ich in letzter Zeit ein bißchen faul war, was das Blog angeht, habe ich diesen (und andere Posts) ein bißchen vor mir her geschoben. Doch was lange währt wird endlich gut:

Die Idee hinter dem Blogstöckchen ist, daß man die drei Dinge, die man auf Reisen immer dabei hat vorstellt.
Hier sind also meine drei Gegenstände, die ich auf Reisen immer dabei habe:

1. Mein Reisepaß

Wichtig für Reisen außerhalb des Schengen-Raumes. Botschaften und Grenzbeamte kleben und stempeln hier gerne Visa und Stempel hinein.

2. Meine Kreditkarte

Die besten Dinge des Lebens kosten nichts, andere, wie zum Beispiel Essen, aber schon. Mit einer Kreditkarte muß man nicht sein gesamtes Vermögen in Bar oder Traveller Cheques mit sich herumtragen.

3. Mein Rucksack

Da ich noch mindestens 3 weitere Dinge mitnehme, ist ein Rucksack, um diese zu tragen von nicht zu unterschätzendem Wert.

:D

Das ist zwar wahr, wenn aber alle die Wahrheit sagen würden, wäre das Blogstöckchen ziemlich uninteressant und langweilig. Es geht natürlich darum, drei Dinge vorzustellen, die man selbst für sinnvoll und vielleicht empfehlenswert hält. Hier also die drei Dinge, die ich − im Sinne des Blockstöckchens − immer dabei habe:

1. Mein Steripen

Der SteripenDer Steripen macht in 90 Sekunden 1 Liter Wasser trinkbar. Das macht er mittels UV-Licht, das die DNS 99,999% aller Krankheitserreger zerstört und sie damit ungefährlich macht. Nach 8000 Mal, muß die Birne gewechselt werden.
Die Version, die ich habe, läuft mit normalen AA Batterien bzw. Akkus.
Die neue Version hat einen eingebauten Lithium-Ionen Akku und kann über ein USB-Kabel aufgeladen werden.
Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Unabhängigkeit: Abends nochmal los um Wasser zu kaufen? Überteuertes Wasser bei unverschämten Touristenfängern kaufen? Massenweise Wasser mitschleppen auf einer Wanderung? Alles nicht mehr nötig. Wenn man drauf achtet, gibt es extrem viele Möglichkeiten quasi überall an Leitungswasser zu kommen. Dazu gibt es einen Filter, der die groben Verschmutzungen herausfiltert.
  • Müllvermeidung: Bei einem Verbrauch von 2 Litern Wasser am Tag (in heißen Gegenden wird es eher mehr sein), spart man in einem Jahr ca. 700 Plastikflaschen oder 28 kg (!) Plastikmüll.
  • Kostenersparnis: Ein Liter Wasser kostet mit dem Steripen (8000 Anwendungen : 80 €) 0,01 € oder 0,70 indische Rupien; 0,38 thai Baht; 0,03 peruanische Soles; 0,09 ägyptische Pfund; 0,06 argentinische Pesos.
    Was man sich bei 700 Flaschen spart, möge man sich selbst ausrechnen.

Bewährt hat er sich in in vielen Ländern: Kasachstan, Kirgistan, Uzbekistan, Lettland, Indien, Sri Lanka, Ghana.
Ohne Steripen und meine eigene Wasserflasche würde ich nicht mehr reisen wollen.
Es gibt auch noch andere Versionen, bei denen aber die Lebensdauer der Lampe deutlich kürzer ist (3000 Anwendungen).

2. Mein Handtuch

Ein Handtuch ist so ungefähr das Nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzen kann. Einmal ist es von großem praktischem Wert – man kann sich zum Wärmen darin einwickeln, wenn man über die kalten Monde von Jaglan Beta hüpft; man kann an den leuchtenden Marmorsandstränden von Santraginus V darauf liegen, wenn man die berauschenden Dämpfe des Meeres einatmet; man kann unter den so rot glühenden Sternen in den Wüsten von Kakrafoon darunter schlafen; man kann es als Segel an einem Minifloß verwenden, wenn man den trägen, bedächtig strömenden Moth-Fluss hinuntersegelt, und nass ist es eine ausgezeichnete Nahkampfwaffe; man kann es sich vors Gesicht binden, um sich gegen schädliche Gase zu schützen oder dem Blick des Gefräßigen Plapperkäfers von Traal zu entgehen (ein zum Verrücktwerden dämliches Vieh, es nimmt an, wenn du es nicht siehst, kann es dich auch nicht sehen – bescheuert wie eine Bürste, aber sehr, sehr gefräßig); bei Gefahr kann man sein Handtuch als Notsignal schwenken und sich natürlich damit abtrocknen, wenn es dann noch sauber genug ist.

Was jedoch noch wichtiger ist: ein Handtuch hat einen immensen psychologischen Wert. Wenn zum Beispiel ein Strag (Strag = Nicht-Anhalter) dahinter kommt, dass ein Anhalter sein Handtuch bei sich hat, wird er automatisch annehmen. er besäße auch Zahnbürste, Waschlappen, Seife, Keksdose, Trinkflasche, Kompass, Landkarte, Bindfadenrolle, Insektenspray, Regenausrüstung, Raumanzug usw, usw. Und der Strag wird dann dem Anhalter diese oder ein Dutzend andere Dinge bereitwilligst leihen, die der Anhalter zufällig gerade “verloren” hat. Der Strag denkt natürlich, dass ein Mann, der kreuz und quer durch die Galaxis trampt, ein hartes Leben führt, in die dreckigsten Winkel kommt, gegen schreckliche Übermächte kämpft, sich schließlich an sein Ziel durchschlägt und trotzdem noch weiß, wo sein Handtuch ist, eben ein Mann sein muss, auf den man sich verlassen kann.

Douglas Adams, Per Anhalter durch die Galaxis

3. Mein Mobiltelephon

Noch vor drei Jahren habe ich mich gegen Mobiltelephone gewehrt, hatte nie eins, brauchte nie eins. Mittlerweile habe ich eines. Da ich in Deutschland derzeit keinen Festnetzanschluß habe, nutze ich es sogar als Telephon, wirklich nützlich ist es aber unterwegs, besonders, weil es mehrere Dinge in kompakter Form vereint:

  • Walkman. Hörspiele, Hörspiele, Hörspiele und auch Musik im praktischen Format (physisch, wie elektronisch), mit Lautsprecher und Kopfhörer. Ein Muß.
  • Internetzugang. SIM-Karten mit Datenvolumen gibt es mittlerweile fast überall und damit kann man dann auch in der abgelegensten Ecke eines Landes ins Internet.
  • Photoalbum. Bilder von Familie, Freunden, der Heimat. Viele Einheimische sind daran interessiert, wie es in der Heimat der Reisenden aussieht. Statt eines physischen Albums kann man so Eindrücke von zuhause vermitteln. Und auch man selbst hat diese natürlich dabei.
  • Erreichbarkeit. Viele Verabredungen beim Couchsurfing bestehen aus: „Ruf mich an, wenn Du angekommen bist.“ Zwar gibt es überall noch Münztelephone, aber es kann bequemer sein.
  • Karten. Ich kann Karten nur äußerst schwer lesen. Ich gehe sehr oft davon aus, irgendwo auf einer Karte zu sein und stelle irgendwann fest, daß ich völlig falsch lag. Mit GPS und Kartenmaterial ist das kein Problem mehr. In manchen Ländern (China z.B.) kann man mit Google Maps auch auf die Pläne des Nahverkehrs zugreifen. So kommt man leicht zum Hostel.
  • Diverse Programme zur Währungsumrechnung, Taschenrechner, Einheiten (Fahrenheit in Celsius usw.), Nachrichten, Taschenlampe, Bloggen, …

Das wären meine drei.

Das Blogstöckchen gebe ich weiter an:
Antje. Meine Lieblings-Mitreisende. Bonereisen
Eireen, Michael und Lucia von EiMiLu.de, die gerade ihre zweijährige Radreise um die Welt beendet haben.
Günay und Werner von Abwesenheitsnotiz.net, die gerade die Mongolei verlassen haben und nun in China sind.

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3 Responses to Aller guten Dinge sind drei

  1. EiMiLu says:

    Hallo Dirk,
    das Blogstöckchen hat sich Lucia natürlich nicht entgehen lassen und sich als typischer Terrier gleich unter den Nagel gerissen…Mal schauen, wann wir sie dazu bewegen können, es wieder frei zugeben.
    /\/\
    o_”, )
    //| \\
    (“)(“)–)~•
    Wir freuen uns auf deinen Besuch im grünen Herzen Deutschlands,
    EiMiLu

  2. Florian says:

    Cool, freut mich, daß Du mitgemacht hast.

    Handtuch und Handy lass ich auch in Zukunft lieber daheim, aber den Steripen schau ich mir mal an. Die Konversion in verschiedene Währungen hat mich überzeugt (-;

  3. Pingback: Blogstöckchen: Diese drei sind immer mit dabei | OUTDOORSEITE

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