Budapest

Die Ankunft in Budapest war mit einigem Hin- und Hergerenne verbunden, denn da mein Couchsurfing Host erst ab 20 Uhr nach Hause kommen würde, mußte ich mein Gepäck irgendwo unterstellen bis ich zu ihm fahren konnte.
Allerdings gab es im Bahnhof keinen Bankautomaten, also hatte ich kein Geld für die Schließfächer im Bahnhof. Draußen gab es auch keine Automaten, also bei einem der Geldwechsler gewechselt. Mittlerweile waren die Schließfächer aber alle belegt und ich hatte immernoch meinen Rucksack auf dem Rücken.
In der Tourist Info hat man mir aber das nahe Einkaufszentrum empfohlen, und tatsächlich, die nette Dame ließ mich meinen Ruchsack abstellen. Eigentlich ist das für die vielen Einkäufe gedacht, die man hier machen soll.

Dann mit 18 Kilo weniger ab in die Metro und die Innenstadt.

Budapest entstand aus dem Zusammenschluß der Städte Buda, Obuda und Pest und für mich war am Sonntag erstmal die Pester Seite dran.
Übrigens wird das Zeichen s seit römischer Zeit für den stimmlosen, alveolaren Reibelaut verwandt, und zwar in so ziemlich jeder Sprache, die das lateinische Alphabet benutzt. Die Ungarn haben sich jedoch gedacht, nő, das machen wir anders, bei uns wird ein s als sch (stimmloser postalveoalarer Reibelaut) ausgesprochen. Für s schreiben wir praktischerweise sz …
Ich finde das zwar verwirrend, aber durchaus sympatisch, ganz nach dem Motto: „Hauptsache anders.“
Übrigens sei darauf hingewiesen, daß auch im deutschen das s durchaus wie sch ausgesprochen wird: Stein, spitz, usw.

Mit der Metro ging es dann zum Hősök tér, dem Heldenplatz, wo der Eroberung Ungarns durch die Ungarn mit allen möglichen Anführern, erinnert wird.

Im Park hinter dem Monument befindet sich ein ziemlich cooles Schloß, daß in verschiedensten Stilen erbaut wurde und wie eine Kulisse zu einem Dracula Film daher kommt. Vielleicht ein Vorgeschmack auf Braşov?!

Budapest besitzt außerdem die aus dem Jahre 1896 stammende zweitälteste Metro der Welt − nur Londons ist älter.
Die Linie 1 hat noch schöne altmodische Stationen:

Insgesamt ist Budapest zwar sehr schön, aber auch sehr touristisch und bietet dem sensiblen Reisenden viele Möglichkeiten zum Fremdschämen. Aus irgendeinem Grund scheinen deutsche Touristen nämlich im Ausland schlagartig die Wörter „Bitte“, „Danke“, „Entschuldigung“ sowie Grußformeln zu verlernen, obwohl sie doch darauf bestehen, Deutsch zu sprechen und in Euro zu zahlen.
„He, kömma bestellen!“, heißt es da unverschämt wie selbstverständlich.
Ich kann zwar auch kein Ungarisch, aber ich frage zumindest, ob mein Gegenüber englisch oder deutsch kann.
Noch ein Grund mehr, keine Deutschlandflagge raus zu hängen …

Um sechs mußte ich dann meinen Rucksack wieder abholen und hatte dann noch zwei Stunden zu verbringen, wobei ich die Klimaanlage des Einkaufszentrums genossen habe, denn in Budapest hatte es den ganzen Tag um die 32° C bei knallender Sonne. Ich bin knapp am Hitzeschlag vorbeigeschrammt.
Dann bin ich zu Gergelys Wohnung gefahren und pünktlich um kurz nach 20 Uhr war ich da. Er jedoch nicht. Langsam wurde es dunkel und weit und breit keine Spur von ihm. Ich wußte allerdings, daß er über’s Wochenende außerhalb Budapests war, dennoch habe ich mir schonmal einen Alternativplan zurechtgelegt.
Es hat dann aber doch noch geklappt, ich habe ihn angerufen und er kam kurz darauf.
Er war ein ziemlicher Kontrast zu Dessi und Abbas, denn Gergely lag so garnicht auf meiner Wellenlänge, und ich wohl auch nicht auf seiner. Er ist mehr der Party-Typ, Frauen aufreißer und ein wenig proletig.
Aber er mußte arbeiten und ich war müde vom Sightseeing und daher hatten wir nicht viel mit einander zu tun.

Am nächsten Morgen war ich im Lukacs frühstücken und hatte das beste Pain au Chocolat meines Lebens. Ein perfekter Blätterteig mit wundervoller Schokolade und dazu einen Kaffe, der sich mit der Milch garnicht verfärben wollte. Grandios!!


Piggeli beim besten Frühstück!


in bestem Ambiente.


Im Stephansdom wird die mumifizierte Rechte des Staatsgründers König Stephans als Reliquie verehrt.

Schlecht zu erkennen, und doch drin.


eine Menge Touristen.


Ein Wächter der Stadt. Rätselaufgabe: finde den Tiger!


Jenseits der Donau liegt Buda


Das ungarische Parlament. Ein riesiger Bau, der an eine Kathedrale erinnert. In dieser Stadt, in der zu Ehren Gottes so viele Prachtbauten errichtet wurden, ist es toll zu sehen, daß auch der Demokratie ein nicht weniger prachtvolles Gebäude erbaut wurde.


Mit Piggeli im Vordergrund.


Ein Grabstein eines während des Aufstandes 1956 getöteten. Man beachte das ausgeschnittene (kommunistische) Wappen in der Fahne, mit der die Demonstranten ihre Ablehnung gegen das kommunistische Regime ausdrückten.

Buda wird vom Schloß dominert, wo der mittelalterliche Kern der Stadt erhalten ist.

Auch dieser Tag war anstrengend und ich war abends zu müde zum Party machen.
Heute morgen (Dienstag) bin ich nach einem weiteren Frühstück im Lukacs nach Kecskemét weitergefahren.

Hier ist es auch recht schön und ich freue mich schon auf meine Couchsurfer.

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