1000 Rs. sind knapp 6 Euro, das wäre ja noch irgendwo akzeptabel, aber erstens finde ich es falsch, für ein Gotteshaus zu bezahlen (und hier sei festgehalten, daß ich noch nie für eine Moschee eintritt zahlen mußte), und zweitens kostet es nur für Ausländer etwas. Hallo?! Geht’s noch? Noch nie was von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit gehört?
Ich beschwere mich und gehe, ohne den Zahn des Erleuchteten gesehen zu haben (wenn man ihn denn überhaupt zu sehen bekäme).
Dem „netten“ jungen Mann, dem ich mein Leid klage, ist das völlig wumpe, er will mich nur auf die einmalige Gelegenheit hinweisen, daß nur heute abend ein Tanzabend ist, auf den ich unbedingt gehen müßte, weil der nur alle 478 Jahre stattfindet, blablabla. Er bekäme Kommision, wenn ich zu dem allabendlichen Touritstenspektakel ginge.
Am nächsten Morgen wache ich mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auf. Mann, geht’s mir schlecht. Der Regen hat mich von der Ostküste auch eingeholt und so sind die nächsten zwei Tage komplett verregnet aber ich muß eh das Bett hüten und daher tangiert mich das kaum.
Am dritten Tage geht es mir etwas besser und mit einem ebenfalls im Hostel wohnenden Deutschen, schaue ich die Wetterprognose an. Viel Regen, die nächsten Wochen. Nilam heißt hier, was in den USA Sandy heißt.
Ich überlege, Thailand? Nee, da wollte ich eigentlicht nicht wieder hin. Borneo ist regenfrei, aber teuer. Der deutsche Kollege bucht einen Flug nach Bangkok, ich recherchiere noch ein wenig und streiche Borneo wieder, es wird wohl doch nicht so schlimm.
Die nächsten Tage erhole ich mich und lasse im Krankenhaus Malaria und Dengue ausschließen. Die Sonne kommt heraus und bestätigt mich in meinem Entschluß, doch hier zu bleiben.
Kandy bleibt nett, aber nachdem ich mich wieder fit fühle geht es weiter ins Hochland nach Nuwara Eliya.