Ein englischer Kolonialbeamter nannte Nuwara Eliya das „Elysium Ceylons“. Und so haben die Engländer es sich wie zuhause eingerichtet: einen Golfplatz, eine Pferderennbahn, kleine englische Häuser und schlechtes Wetter das Jahr durch.
Auf knapp 2000 Metern gelegen ist Nurelia (den Sri Lankern sind die eigenen Namen auch zu lang, deshalb werden sie verkürzt) kalt und klamm. Ich tausche meine Flipflops gegen meine geschlossenen Schuhe, meine dünne gegen meine dickere Hose und krame meinen Pullover heraus. Nachts freue ich mich über meinen Schlafsack.
Das ist ein Klima, in dem Tee gedeiht und darum ist die Stadt von Teeplantagen umringt. Leider wird der hochwertige Tee fast vollständig exportiert, so daß man hier eher minderwertigen Tee zu trinken bekommt. Dafür verträgt er die Milch und den Zucker gut.
Nach Kenia ist Sri Lanka der größte Tee-Exporteur und steht mit 7% der weltweiten Teeproduktion an vierter Stelle. Sir Thomas Lipton wurde mit Tee aus Ceylon berühmt.
Doch neben dem Tee gibt es noch etwa 28km entfernt die Horton’s Plains, eine Hochebene, die die Kolonialherren zur Elephanten- und Jaguarjagd nutzten und die daher nicht besiedelt oder bebaut wurde. Heute sind die Horton’s Plains ein Nationalpark und bietet tolle Wandermöglichkeiten und Aussichten.
Die Landschaft erinnert ein wenig an das schottische Hochland, auch wenn es da keine Affen gibt.
Das „Highlight“ ist World’s End, das Ende der Welt. Hier endet die Hochebene und fällt fast 900m in die Ebene ab. Ganz schön eindrucksvoll, wenn man aus dem dichten Wald tritt und plötzlich an der Klippe steht.
Ich merke, daß ich meine Höhenangst nur temporär in Peru besiegt hatte. Ich geh lieber zwei Schritt zurück.
Auf der Fahrt zurück mit der Rikschah fängt es an zu regnen und ich sitze ohne Aussicht hinten und male mir aus, wie cool es wäre, eine Rikschah zu kaufen (gebraucht 45.000 Rs; 270€) und damit herumzufahren …