Srimangal

Sonntag, 05. Dezember 2010, Srimangal

Indien war meine erste große Liebe. Keine Liebe auf den ersten, sondern auf den zweiten Blick, aber für dreizehn Jahre war es mein Traumland.
Nach dreizehn Jahren bietet diese Beziehung wenig Überraschungen, vieles ist Routine. Indien ist wie eine alte Ehefrau.
Und plötzlich kommt ihre zwanzig Jahre jüngere Schwester an, ähnlich und doch anders. Unbekannt, unentdeckt, aufregend.
Und ich bin wie verliebt in dieses Land. Ich fühle mich euphorisch, glücklich und laufe den ganzen Tag mit einem Lächeln herum.
Bangladesh ich liebe Dich!

In Srimangal dreht sich alles um Tee. Von den 139 Teegärten in Bangladesh sind um Srimangal 36 konzentriert.


Teegarten im Sonnenuntergang

Die ersten zwei Nächte habe ich dann auch im Guesthouse des Bangladesh Tea Research Institute (Teeforschungsinstitut) verbracht, da der Direktor mir einen Deal angeboten hat, womit ich zwei Nächte für den Preis für eine bleiben durfte. 600 Taka war das Zimmer nicht wert, aber für 300 war es ganz gut. Vor allem war es ruhig, da weit und breit nur ein paar Teearbeiter wohnen.
Die einzige Lärmquelle waren ein paar Jugendliche, die Federball spielten. Federball ist hier ziemlich angesagt.

Am dritten Tag bin ich dann für zwei weitere Nächte in ein Hotel in der Stadt umgezogen und für 180 Tk ist es deutlich kleiner und lauter, dafür muß ich nicht vor Anbruch der Dunkelheit zu hause sein.
Für zwei Tage habe ich mir ein Fahrrad gemietet, um die Gegend zu erkunden und am zweiten Abend mußte ich im Dunkeln zurückfahren. Ohne eigenes Licht war ich auf die Nebelscheinwerfer der Autos und Busse angewiesen, die aber auch mehr blendeten, als Licht zu spenden.
Dafür war der Sternenhimmel grandios.

8 km außerhalb Srimangals liegt der Lawacharra National Park, der sehr schöne Wanderwege in den Dschungel bietet. Zwar gibt es hier Gibbons und andere größere Tiere, aber da es ein sehr dichter Wald ist, sind die Chancen, größere Tiere zu sehen nicht sehr groß.


Auf dem Weg zum Park


Dafür gibt es Spinnen …


… handtellergroße Spinnen …


… seltsame Spinnen …


… Schmetterlinge …


… Libellen …


… und anderes Getier.


riesige Bambusse, Bamben oder Bambus (mit langem u)?


Vorschau auf die Zähringer 311 ?


keine Ahnung, wer darin wohnt.

Im Wald war es relativ kühl aber erstaunlich waren auch die verschiedenen Mikroklimata. An manchen Stellen war es extrem heiß (in der Sonne) und ein paar Meter weiter, war der Boden noch feucht und es war richtig kalt, weil dort nie Sonne hinscheint. Sehr interessant.

Heute habe ich dann noch die Teegärten besucht und bin auf viele nette, freundliche und begeisterte Menschen gestoßen.


Teepause.

Der Tee hier wird relativ stark gekocht und dann mit süßer Kondensmilch und Zucker vermischt. Ein sehr leckeres Getränk.


Gepflückte Teebündel warten auf den Abtransport.


Ein „Teewald“


Stramm stehen und ernst gucken, ist die Devise beim Photos machen.


Aber zum Glück konnte ich die Jungs austricksen.

Auf dem Rückweg habe ich eine Pause eingelegt, um einen 5 Schichten Tee zu trinken. Das scheint eine Art Spezialität zu sein, man kann bis zu 10 Schichten bekommen, aber ich habe mich mit 5 begnügt.


Sieht zwar beeindruckend aus, die Schichten werden aber dadurch getrennt gehalten, daß sie unterschiedlich stark mit Zucker gesättigt sind. Die oberste Schicht ist ungesüßter, leckerer Tee, die unterste Schicht ist reines Zuckerwasser.
Nicht sehr lecker.

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