Sylhet − erster Eindruck von Bangladesh

Mittwoch, 01. Dezember 2010, Sylhet, Bangladesh

Der Grenzübertritt war natürlich problemlos und innerhalb einer Stunde waren alle meine Daten in einem halben Duzend Bücher dies- und jenseits der Grenze eingetragen und ich konnte weiter nach Sylhet [Silet].
Das hätte auch schwierig werden können, doch ich hatte Glück:
In Bangladesh (und in Westbengalen in Indien auch) sind Streiks, die hier Hartal (und in Indien Bandh) heißen übliches politisches Mittel und die legen regelmäßig das Land lahm. Denn anders als bei anderen Streiks, streiken nicht nur die, die für oder gegen etwas sind, nein, die Streikenden bringen auch alle anderen zum Streiken, wenn nötig mit Gewalt. Es geht dann nichts mehr und jeder der dennoch versucht zu arbeiten wird attackiert.
Gestern war also ein Hartal im Gange, ausgerufen von der Opposition, um gegen die Regierungspolitik zu demonstrieren. Es gab also keine Transportmöglichkeit von der Grenze nach Sylhet. Glücklicherweise hatte ein Liberianer zwei seiner Landsleute an die Grenze gebracht und hatte noch Platz in der Rikshaw und hat mich mitgenommen. Die Rikshaw kostete uns zwar 1000 Taka, aber wenigstens war ich in Sylhet.
Dort fiel mir dann gleich das hohe Polizeiaufgebot auf, zum Glück blieb alles ruhig.

Abgesehen von den Hartals bin ich von Bangladesh absolut begeistert. Die Leute freuen sich ehrlich, mich zu sehen, sind extrem hilfsbereit (ohne, daß eine Gegenleistung oder ein Hintergedanke dabei eine Rolle spielt), das Essen ist extrem lecker und der 20 und 2 Taka Note verleihe ich hiermit den Preis „Die Schönsten Geldscheine die ich jeh gesehen habe“.
Sie sind zwar etwas klein und vermitteln das Gefühl von Spielgeld, aber sie sehen toll aus.

Außerdem ist Bengali natürlich sehr verbreitet und auch Nummernschilder der Autos sind in Bangali-Schrift. Das gefällt mir natürlich auch ausgezeichnet, auch wenn es etwas länger dauert, bis ich Hotelnamen entziffert habe.


Und sogar Sprite gibt es in Bengali.

Da Bangladesh niedriger liegt, als Nordost Indien und eine halbe Stunde vor der indischen Zeit liegt, wird es hier auch erst um 18 Uhr dunkel, nicht toll, aber besser.


Als ich die Filmplakate photographierte, kam auch gleich ein Ticketverkäufer und wollte mir ein Ticket für die Abendvorstellung geben. Ich habe dankend abglehnt.

Morgen geht es mit dem Zug nach Srimangal, der bengalischen Hauptstadt des Tees.

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