Accra − Erste Schritte in Ghana

Nach dem von der Post gesponsorten Warten auf das Visum konnten wir unbekümmert den Flug nach Accra nehmen. 3:30 morgens aufstehen, ab zum Hamburger Flughafen und auf nach Lissabon. Dort ist es zumindest ein bißchen wärmer als in Deutschland, aber immernoch deutlich kälter als in Ghana.
8 Stunden Aufenthalt werden lang, trotz Süddeutscher, Zeit und dem Hamburger Abendblatt und dann müssen wir ja noch fast 6 Stunden nach Accra fliegen …

Warten am Flughafen Lissabon

Fast pünktlich um 21:30 Uhr steigen wir aus der Maschine auf’s Rollfeld und genießen die Wärme: 30°C. Es riecht gut, zwei Studenten aus Mali, die mit uns geflogen sind, rufen uns: „Welcome to Africa!“ zu.
Bei der Immigration wird viel gelacht und gescherzt, auch von den Herrschaften in Uniform.
Wir hatten ein Hostel vorgebucht − schließlich will man was zum Übernachten haben, wenn man ins wilde und gefährliche Afrika reist − und lassen uns mit dem Taxi hinfahren. Womit ich nun sicher weiß, daß man Taxifahrern auf allen fünf Kontinenten nicht trauen darf! Alles Abzocker!
Im Hostel teile ich mir das Zimmer mit Jose aus den USA, dem die Lufthansa das Gepäck verschlampt hat. Damit er keinen allzu schlechten Eindruck von Deutschland bekommt, nehmen wir ihn am nächsten Tag mit zum Makola Market, „einem masochistischen Initiationsritus für Ghana“ (LP).
Es ist laut, es wird gedrängelt, die Menschen schieben, es gibt Obst und Gemüse, Streichhölzer, Öl, Reis, riesige lebendige Schnecken (die beim Kauf von der Verkäuferin aus dem Haus gepult werden und in eine Plastiktüte kommen), Chinesisches Spielzeug, und unzähliges mehr. Und uns kommt es vor, als koste alles was man kaufen kann 1 Cedi, das ganze Land scheint ein großer 1-Cedi-Shop zu sein. 🙂
Es ist sehr intensiv, die Leute wollen nicht photographiert werden, auch darf man die Waren erst ablichten, wenn man sie gekauft hat − aber was will ich mit einer Riesenschnecke???
Die Marktfrauen scheuchen uns hektisch von ihren Ständen, wenn wir die Nachbarin beim Schneckenpulen beobachten.
Sie sind durchaus freundlich und interessiert, aber wir können den Humor und die Umgangsformen noch nicht einschätzen und nach einer Stunde entfliehen wir dem Gewusel in ein ruhigeres Gebiet und essen eine Mango am Strand.
Auf dem Weg zum Indendence Square stolpern wir in den Touristen-Souvenir-Markt, wo uns alle möglichen Schnitzereien, T-Shirts und Trommeln angeboten werden. Als wir erzählen, daß wir nur zufällig hier hereingestolpert sind, und außerdem noch 18 Tage vor uns haben, lassen die recht aggresiven Verkäufer ab, denn sie verstehen, daß wir das ganze Zeug nicht schleppen wollen. Jose trommelt noch mit zwei der Jungs und dann versprechen wir wiederzukommen.

Am Platz der Unabhängigkeit treffen wir, nein besser gesagt schnapp sich uns eine Gruppe nigerianischer Studenten zu einer Photo-Session. Im Gegensatz zu den Ghanaern haben die keine Probleme mit Photos.
Den Abend lassen wir in unserem neuen Hostel ausklingen, wohin wir nach langem Suchen umgezogen waren.

Ein durchaus positiver Start, wenn ich auch merke, daß ich hier in einer komplett anderen Kultur gelandet bin und erst noch verstehen muß, wie die Leute ticken, wie ernst sie manche Dinge meinen oder wie man mit ihnen umgehen muß.
Aber ich glaube, mir gefällt’s hier.

Ein wildes Gewusel auf dem Markt

Fast alles wird auf dem Kopf getragen

Lecker: gegrillte Yams-Wurzel mit Fisch

Dann konnte ich die Schnecken doch noch photographieren, aus der Entfernung und heimlich …

… als ich vorgab dieses Bild zu machen.

Filmwerbung

Jesus Xperience, viele Geschäfte tragen religiöse Namen, so auch dieser kleine Essensstand.

Ghana wurde 1957 als erstes afrikanisches Land südlich der Sahara unabhängig.

Nigerianische Touristen

Die Bäume sind noch in den Nationalfarben geschmückt. Man beachte die schwarze Concarde anstelle des Sternes.

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