Die Besteigung des Nemrut Dağı

Malatya, Samstag, 11. September 2010

Von Göreme aus ging es per Bus nach Malatya um von dort auf den Berg Nemrut zu steigen. Michael hat sich beim Ticketkauf spontan entschlossen mit zu kommen und vor der Abfahrt haben wir noch den Japaner Shigoru getroffen, der mit uns den Bus bestieg.


Zwischenstop in Kayseri, Michael und Shigoru planen die Weiterreise


Der Busbahnhof von Kayseri

Michael reist drei Wochen durch die Türkei und macht sich nach Mt. Nemrut auf den Weg nach Antalya (bei Kaş) und fliegt dann bald wieder von İzmir nach hause.

Shigoru war zwei Monate in Europa per Interrail unterwegs und fliegt auch in einer Woche nach hause.

Im Bus nach Malatya haben wir Mehmet kennengelernt, der in den USA studieren will und deshalb sein Englisch üben wollte.
Er fährt zum Şeker Bayramı nach hause nach Malatya.
Vor drei Tagen ist der Fastenmonat Ramadan zu Ende gegangen und das wird in der Türkei drei Tage lang mit dem Zuckerfest gefeiert. Man besucht die Familie, weshalb die Busse auch alle ausgebucht sind. Außerdem werden Süßigkeiten verschenkt und überall liegen Bonbons aus und sogar im Museum habe ich heute ein Stück Schokolade geschenkt gekriegt.

Mehmet war so freundlich und hat uns geholfen ein Hotel zu finden, und so wie es aussah waren wir die ersten ausländischen Touristen, die dort abgestiegen sind. Mit 15 TL pro Nase war es aber ganz annehmbar.
Einer der Hotelmitarbeiter hat uns sogar in ein super Restaurant geführt, wo wir sehr gut und vor allem billig gegessen haben.


Danach waren wir in einer Art Freizeitpark ein paar Körbe werfen, schließlich ist gereade Basketball-Weltmeisterschaft in der Türkei.


Am nächsten morgen, die Sonne, der Muezzin und die lauten Zimmergenossen 😉 wecken mich.

Wir gehen zur Tourist Information, die nur aus „Mister Kemal“ besteht, der wohl auch nichts anderes macht, als Touren zum Nemrut zu verkaufen, um unsere Tour zu buchen. Mister Kemal ist eine lustige Erscheinung mit einer geschickt überkämmten Glatze und langen, wehenden Haaren.
Wir haben noch 3 Stunden Zeit und gehen erstmal Frühstücken.


Simit mit Schokolade und Kaffee :lecker:

Danach versuchen wir unsere Weiterreisen zu organisieren, Malatya hat zwar einen Bahnhof, aber die Züge fahren natürlich nicht so wie ich will. Nach Tatvan fährt überhaupt kein Zug, nach Van (und weiter in den Iran) fährt der Zug nur donnerstags und nach Erzurum fährt er nicht direkt, sondern ich muß mit dem Bus nach Çetinkaya fahren und kann von dort mit dem Zug nach Erzurum weiter.
Also kaufe ich ein Ticket für Çetinkaya − Erzurum. Von dort aus kann ich nach Doğubayazıt an der iranischen Grenze.
Dann fahren wir zum Busbahnhof und ich versuche ein Ticket nach Çetinkaya zu kriegen. Gibt leider keine direkten Busse, ich muß nach Kangal und von dort aus einen lokalen Bus (ca. 1-2 Std.) nach Çetinkaya nehmen.
Wird immer komplizierter, aber gut, ich habe nicht viel Wahl.

Damit sind die drei Stunden auch schon vorbei und wir finden uns zu unserer Tour ein.
Für 100 TL wird folgendes geboten: Taxi zum Berg, Sonnenuntergang sehen, Abendessen, Übernachtung, Sonnenaufgang sehen, Frühstück, Taxi zurück nach Malatya. Ein bißchen teuerer als wir gedacht hatten, aber ok.

Auf dem Berg hat ein anatolischer König Statuen von sich und seinen „Vorfahren“ (einer Mischung aus persischen und griechischen Göttern) aufstellen lassen. Diese sind leider einigen Erdbeben zum Opfer gefallen und nun liegen die Köpfe den Statuen zu Füßen und sind im Licht der auf- oder untergehenden Sonne schön anzusehen. Doch genug der hohlen Worte, lasset Bilder sprechen:


Unser Hotel (Güneş) und Nemrut im Hintergrund


abends laufen wir auf den Gipfel (meinem Fuß geht es besser, aber nicht Dr. Yılmaz verraten!)


Shigoru ist die größte Attraktion für die Türken auf dem Gipfel


Zum Sonnenuntergang kommen immer mehr Leute

Morgens geht es um 5:10 h auf den Gipfel − diesmal per Taxi und wieder sind wir nicht alleine:

Nach dem Frühstück treten wir die Heimreise an.

Am Busbahnhof verabschiede ich mich von Michael und Shigoru, die nach Adana und Antalya weiterfahren und entschließe mich, mein Busticket umzutauschen und einen verhaßten Nachtbus direkt nach Erzurum zu nehmen und mir zweimal Umsteigen und eine Zugfahrt, die um 6 Uhr morgens beginnt, zu ersparen.

Dafür habe ich noch einen Tag in Malatya, den ich im Museum verbringe und damit, einen endlich auführlichen Bericht zu schreiben. 😉

In Erzurum werde ich einen Tag bleiben und dann nach Doğubayazıt fahren und dann in den Iran einreisen. Vorfreude.

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