Ende Juli 2010 habe ich mir einen lange gehegten Traum erfüllt: Auf dem Landweg nach Indien zu reisen und mit der Transsibierischen Eisenbahn zurück zu fahren.
Seit ich 1997 das erste Mal in Indien war und Traveller getroffen habe, die dies gemacht haben, hatte ich diese Idee. Als dann unsere Arbeitsverträge geändert wurden und es nun Arbeitszeitkonten gab, rückte der Traum auch in eine greifbare (lies: finanzierbare) Reichweite und bald hatte ich genug Freizeitausgleich angespart, um 7 Monate bezahlten Urlaub zu nehmen, und dank des Personalrates konnte meine Arbeitgeberin überzeugt werden, mir sechs Monate unbezahlten Urlaub zu gewähren.
Am 28. Juli 2010 ging es nach Wien los, danach standen Ungarn, Rumänien, Bulgarien und die Türkei auf dem Plan. Von dort in den Iran und dann anstatt nach Pakistan (wegen diverser Visumsproblemen) direkt nach Indien. Nach ungeplanter Arbeit bei einer NGO und einem großartigen Kamelfestival ging es vom Nordosten Indiens nach Bangladesh.
Bangladesh war das erste Land, an das ich keine großen Erwartungen hatte − ich hatte es ursprünglich nur „mitgenommen“, weil es auf dem Weg lag − das mich dann aber unglaublich begeistert hat! Nach einem etwas schwierigen Grenzübertritt nach Indien dann der Flug nach Myanmar. Ein großartiger Monat dort und eine entscheidende Begegnung in meinem Leben: Hier traf ich Antje, die mir zu einem neuen Blickwinkel verhalf und mich später meine Reisepläne ändern lassen sollte.
Als nächstes standen Thailand, Laos, Cambodia und Vietnam auf dem Plan.
Von Thailand und Laos war ich schwer enttäuscht, zwar wußte ich, daß es touristisch werden würde, aber daß ich ein asiatisches Disneyland vorfinden würde, war mir nicht klar.
In Thailand dämmerte mir außerdem, daß ich nochmal mit Antje reisen wollte und so beschloß ich, Vietnam zu streichen und mich statt dessen mit Antje auf den Philippinen, genauer Palawan, zu treffen.
Danach traf ich meine Mutter in China und wir bereisten das Land gemeinsam, bis ein alter Freund hinzukam und auch nochmal drei Wochen mitreiste.
Nach einer tollen Couchsurfing-Erfahrung in Hong Kong ging es in den Nordwesten Chinas, denn Antje hatte mich überzeugt, nicht mit der Transsibierischen Eisenbahn zurückzufahren, sondern mit ihr durch Zentralasien.
Kazakhstan, Kyrgyzstan und Uzbekistan waren großartige Erfahrungen und wir hatten eine großartige Zeit.
Zum Schluß und um uns europäisch zu akklimatisieren ging es durch die Ukraine und Polen.
Nach 410 Tagen war ich zurück in Deutschland.
Nach 3 weiteren Tagen hat es mich schon wieder in ein neues Land gezogen. Leider muß ich erst noch ein wenig Geld verdienen, bevor die nächste Große Reise starten kann …