Ankunft in Yangon

Dienstag, 04. Januar 2011, Yangon, Myanmar

Auf dem Flug nach Yangon ist das Flugzeug abgestürzt, ich bin gestorben und ins Paradies gekommen. Glücklicherweise hatte ich ein Visum für’s Paradies und seltsamerweise sah Petrus wie eine burmesische Frau aus, aber so mus es sein.
Eine goldgeschmückte gewaltige Pforte erwartete uns bei 31°C und sonnenschein und ich konnte mir ein breites Grinsen den ganzen Tag gestern nicht verkneifen.
Endlich geschafft, die letzten vier Tage waren doch sehr streßig, aber zum Glück ging wiedermal alles gut: durch’s Fegefeuer muste ich aber trotzdem, denn als ich in Kolkata aus dem Flieger gestiegen bin, muste ich feststellen, das es statt zur Gepäckausgabe und dann in den Transitbereich, direkt in die Immigration ging. Oh, Mist. Ich sah mich schon in der ersten Air India Maschine nach Deutschland deportiert. Glücklicherweise war dem Immigrationsbeamten die zwei Monatsregel ziemlich egal und zack hatte ich meinen Stempel im Paß. Al-hamdullillah, Jai sri Ganesh, Gott sei Dank, ich bin drin − das war ja leicht.
Statt 14 stunden im Flughafen totzuschlagen, konnte ich jetzt sogar ein Hotel finden und in einem richtigen Bett schlafen. Also Gepäck geholt, mit einer finnisch-deutschen Familie das Taxi zur Sudder Street geteilt und erstmal im Tirupati (dem Stammrestaurant auf dem Gehweg) sogar noch das letzte großartige Ratatouile gegessen.
Im Paragon ein Zimmer gekriegt und noch Cèline und Ben getroffen und die Spende übergeben. Die beiden haben sich sehr gefreut und sagen Danke!
Einziger Wermutstropfen war, das der Buchhändler, der meinen Bangladesh-Führer zurückkaufen wollte, schon zu hatte und ich mir keinen Myanmar-Führere kaufen konnte.
Am nächsten Morgen gings um 6:30 Uhr zum Flughafen und pünktlich ging der Flug ab.

In Yangon war auch schnell ein Taxi gefunden, der Taxifahrer war extrem freundlich und ich war erstaunt, wie wenig Verkehr herrscht und wie wenig Leute auf den Straßen unterwegs sind. Nach Dhaka ginge mir das sicherlich überall so, aber die Stadt wirkt ausgestorben auf mich. 🙂
Und als der Taxifahrer am Kreisverkehr trotz Platz nicht losfuhr und ich nur dachte, „Fahr’ doch“, merkte ich, das ein anderes Auto im Kreisverkehr war und er einfach die Vorfahrtsregeln beachtete. DAS habe ich seit Mitte Oktober nichtmehr erlebt. Und auch Fusgänger lassen einen durch, kein Vordrängen um jeden Preis, kein Anstarren, kein Zeigen, kein „Videshi“ (beng. Ausländer), wenn ich vorbeilaufe. Ich bin im Paradies.
Dann Ankunft im Hotel, extrem nettes, lächelndes Personal, das mir alles erklärt, das ganze Hotel ist auf Backpacker ausgelegt, es gibt Frühstück (Toastbrot mit guter(!!) Marmelade) mit richtigem Kaffee, das Bett ist weich und gemütlich und es gibt sogar warmes Wasser. Nicht das ich das bräuchte, bei den Temperaturen, aber es ist schön, mal nicht zu frieren.
Hier halte ich es jetzt erstmal ein paar Tage aus, in denen ich entscheide, wohin es weiter geht.

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