Die Hälfte der Welt − Esfahan, Teil 1 von 2

Esfahan, 29. September 2010

Oh Esfahan, Du Schöne,
Du Stadt an Ehren reich,
An Donau und am Ganges,
keine and’re kommt Dir gleich.

Ok, vielleicht sollte ich das dichten lieber Leuten wie Goethe oder Hafez überlassen. Aber wer weiß, welche Stadt im Originalvers besungen wird, kriegt ‘ne Postkarte.

Aus dem 16. Jahrhundert stammt der Spruch „Esfahan Nesf-e-Jahan“ − Esfahan ist die Hälfte der Welt. Und tatsächlich ist Esfahan wunderschön.

Die Hauptattraktion ist der Imam Platz (Maidan-e Naqsh-e Jahan − Muster der Welt), der zweitgrößte Platz der Welt mit den schönsten Gebäuden der islamischen Welt.
Hier habe ich dann auch zum erstenmal wirklich verstanden, wie lange ich unterwegs bin. Gestern, genau 2 Monate nach meiner Abfahrt, habe ich mir überlegt, daß es (auf den Tag) genau 7 Monate dauert, bis ich auf dem nächstgrößeren Platz in Peking stehe. Das ist noch mehr als dreimal so lange, wie ich schon unterwegs bin und dann ist es nochmal doppelt so lange, bis ich wieder nach Freiburg komme. So stand ich auf dem Platz und sagte zu mir selbst: „Ich bin ganz schön lange unterwegs.“
Doch nicht annähernd so lange, wie es 1592 dauerte, den Naqsh-e Jahan zu bauen. (Geschickte Überleitung, gell?) Nämlich 25 Jahre.

Heute bin ich dann erstmal ins Rathaus, um mein Büchlein stempeln zu lassen und natürlich waren alle Mitarbeiter des Büros für ausländische Angelegenheiten schon in Freiburg und waren ganz begeistert. Einer hat sogar ein Jahr dort englisch studiert und wie wir so über Freiburg gesprochen haben und ich meinte, es dauere noch fast ein Jahr, bis ich wieder dort bin, da überkam mich doch ein wenig Heimweh. Irgendwie ist Esfahan halt doch nur die zweitschönste Stadt der Welt. 🙂

Danach habe ich mein Sightseeing begonnen:


Man beachte die Rückenaufschrift des Feuerwehrmanns


Hazim Moschee, die älteste in Esfahan, etwa 1000 Jahre alt.


Bei dieser Kalligraphie muß ich unweigerlich an Crystal Raider, bzw. Bildschirmauflösungen von 8×8 Pixeln denken. 😀


Irgendwann wurde die Auflösung dann aber besser. 😀


Dann ging es in den Bazar


Chinesische Fahrräder überall


Ein alter Mann in seinem Gewürzladen


Alte Männer mit Handkarren bringen die Waren zu den Händlern


Der Bazar wird erweitert


Gewürze


Eine weitere Moschee


Man fühlt sich schon ein bißchen wie in 1984, das es hier überigens auch zu kaufen gibt, aber natürlich heißt es ۱۹۸۴.


48 m. Minarette in Wüstenstädten dienten auch als Orientierung für Caravanen, deshalb sind sıe hier höher als in bergigen Regionen.


Qeysarieh Portal zum großen Platz


Der ob seiner Größe nicht sehr einfach zu photographieren ist und Shah Abbas hat auch nicht an die Lichtverhältnisse für Photographen gedacht, als er den Platz bauen ließ. Aber ich bin ja noch zwei Tage hier. Weitere Photos werden folgen.
Nach der Wanderung war ich dann aber doch müde und mußte erstmal Bericht schreiben.

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