Indien Keine Zeit für einen Plausch mit Gott.

Unser nächster Stop ist in Sultan Batheri. Schon auf dem Weg in den Wayanand Nationalpark sehen wir eine kleine Herde wilder Elephanten vom Bus aus. Trotz der Zurufe unserer indischen Mitreisenden – take photo – entwischen die Dickhäuter unphotographiert.
Die beiden Guesthäuser, die wir uns ansehen sind menschenleer und wir freuen uns, daß wir in der Vorsaison hier sind, wundern uns dann aber, daß sie nicht mit den Zimmerpreisen runtergehen. Erst späther wird uns klar, daß die (indischen) Touristen tagsüber auf Ausflügen unterwegs sind. Während man westliche Backpacker oft den ganzen Tag auf Rooftops rumlungern sieht. Wir tun es den Indern gleich und mieten uns nach dem Mittagessen eine Rikschah zu den nahen Höhlen.
Nach anstrengendem Aufstieg zu den Spalten (was eine trefferende Beschreibung ist) bewundern wir die einzigen Petroglyphen in Südindien aus der Steinzeit und die indischen Touristen, wie sie Photos von sich machen.
In der “Nice Bakery” direkt neben der “French Bakery” gibt es leckeren Chai mit Keksen.  Und am nächsten morgen geht es mit dem Frühbus an die Küste. Antje will Strand, ich auch. Im BUCH haben wir ein Resort gefunden, daß einen privaten Strand mit Homestay verspricht. Leider liegt vor dem Paradies das Fegefeuer: sechs Stunden im überfüllten Bus, bei 32° Hitze und gefühlten 90% Luftfeuchtigkeit. Aus den Lautsprechern plärrt ein Film in vollster Lautstärke ohne Bässe, der Mann neben mir krallt sich in die Lehne vor mir, damit er nicht auf den Gang geschleudert wird.
In Kannur nehmen wir eine Rikshah in ein kleines Dorf, wo unser Homestay leider ausgebucht ist – aber die nette Besitzerin vermittelt an den Nachbarn. Später erfahren wir von ihm, daß sie dafür Kommision erhält.
Wir erholen uns am Traumstrand, bis uns nach einem halben Tag langweilig wird. Wir besuchen ein typisch nordkeralisches (wir haben Karnataka mittlerweile verlassen und sind in Kerala) Theyyam. Über einen Priester, der sich in Extase tanzt, können die Gläubigen mit Gott in Verbindung treten und sich mir ihren Problemen helfen und segnen lassen. Die Schlange ist zu lang und unser Rikschah-Wallah drängt zur Rückfahrt, so daß wir heute nicht mir Gott reden.
Von unserem Gastgeber erfahren wir, daß er nie westliche und indische Touristen zusammen aufnimmt, weil die Westler ihre Ruhe haben wollen, während die Inder in kontaktfreudigen Großfamiliem mit vielen Kindern auftreten. Zum Glück kommen die Westler im Winter und die Inder im Sommer, um den Monsun zu erleben, wenn es den ganzen Tag in Strömen regnet und blitzt.
Länger halten wir es mit zu viel Ruhe aber nicht aus und reisen nach Cochin weiter.

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2 Responses to Indien Keine Zeit für einen Plausch mit Gott.

  1. Bella says:

    Hey Skraal, wie schön, dass du wieder unterwegs bist!!! Und wie ich das so sehe, ist es ja nicht mehr lang bis du wieder tauchen kannst! Ich bin sehr gespannt auf die Berichte!
    Viel Spaß noch und weiterhin eine tolle Reise!!
    Ach ja, der Blog ist übrigens super schön geworden!
    LG,
    Bella

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