Luang Namtha

Über den Mekong. Diesseits Thailand, jenseits Laos

Nach 38 Stunden unterwegs komme ich in Luang Namtha im Norden Laos’ an und fühle mich ein wenig wie im wilden Westen. Eine breite Hauptstraße durchzieht den Ort, links und rechts niedrige Holzhäuser mit Verandas. Doch die Fahnen vor dem Rathaus (?) machen schnell deutlich, daß in mich in der Demokratischen Volksrepublik Laos befinde.

Laotisch ist mit dem Thailändischen verwandt und verwendet die gleiche Schrift.

Mein Hotelzimmer teile ich mir aus Preisgründen mit Pierre* aus Frankreich, den ich auf der Fahrt von der Grenze hierher kennengelernt habe. Morgens trinken wir am Straßenrand bei einer netten Dame den laut ihrem Aushang „besten Kaffee in Laos“. Später stellte sich heraus, daß das Schild die Wahrheit kundtat, es war der beste Kaffe in Laos. Nach einem kleinen Frühstück (ehemalige französische Kolonie → Baguette → ich glücklich) leihen wir uns ein Motorrad und erkunden gemeinsam die Gegend.
Irgendwann kommen wir an einen Wasserfall, bzw. einen Fluß der sich über duzende kleiner Wasserfälle über mehrere Hundert Meter erstreckt und von uns erklettert wird. An einem der zahlreichen Becken treffen wir drei Jungs, die mit selbstgebauten Harpunen und Tauchermasken fischen. Die Ausbeute kann man guten Gewissens als mikrig bezeichnen, doch sie wird direkt auf dem Lagerfeuer gegrillt und mit Lust verspeist − nichts schmeckt so gut wie selbstgefangenes. Aber für die Jungs steht eindeutig der Spaß an erster Stelle, und den haben sie mit uns jetzt noch mehr.
Pierre versucht sich auch bei der Fischjagd und verletzt weder einen Fisch noch einen von uns.

Zwei der drei Jungs am Wasserfall


Die Beute wird aufgespürt.


Kleine Beute

Am nächsten Tag versuche ich mich auf dem Motorrad und es klappt ziemlich gut, ich fahre Pierre zu seinem nächsten Ziel und fahre durch die schöne bergige Landschaft zurück. Am Straßenrand immer wieder kleinste Dörfer: ein paar Hütten, spielende Kinder, freundliche Menschen. Irgendwo halte ich und bekomme eine Nudelsuppe, die ist hier das Nationalgericht und wirklich lecker. Nudelsuppe mit Stäbchen zu essen bereitet mich außerdem gut auf China vor und in Myanmar konnte ich ja auch schon üben.
Zurück in Luang Namtha gibt es abends auf dem kleinen Nachtmarkt noch andere Köstlichkeiten (unter anderem Sandwiches von der netten Kaffee-Dame), doch die Nudelsuppe bleibt mein Favorit.
Hier lerne ich auch Marina und Radek kennen, mit denen ich ich später in Nong Kiaow noch Zeit verbringen werde.
Alles in allem ist mein erster Eindruck von Laos ziemlich gut.

VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0.0/6 (0 votes cast)
This entry was posted in Laos. Bookmark the permalink.

Leave a Reply