Phnom Penh

Phnom Penh, Kambodscha, 02.-03. März 2011

[b]ph[/b] wird in Wörtern mit griechischem Ursprung wie f ausgesprochen. Z.B. phon (grie. Stimme, Klang), phil (grie. Freund) oder phob (Angst). Der Name der kambodschanischen Hauptstadt kommt aber nicht aus dem Griechischen, genausowenig wie die Namen einiger thailändischen Inseln. :angryfire
Ok, soviel zur Aussprache (und zu 80% der Leute).

Phnom Penh also, eine nette kleine Hauptstadt (2,2 Mio), der man ihre Größe nicht anmerkt. Geschäftiges Treiben − ein Segen nach dem eher schläfrig-öden Laos − und das Zentrum ist bequem per pedes zu erkunden.


Da geht doch noch was rein.

Hier fließen der Tonle Sap Fluß und der Mekong ineinander und hier verabschiede ich mich vom Mekong, der im Gegensatz zu mir weiter nach Südvietnam fließt.
Am Flußufer geht man abends flanieren und beobachtet die Arobic-Begeisterten oder angelt.


Ein weiterer Zeitvertreib, eine Art Federball mit Fuß. Der „Ball“ wird gekickt und in der Luft gehalten, manche machen das nicht von vorne, sonder über den Rücken, wie der Typ in gelbem T-Shirt und schwarzer Hose.

Am nächsten Tag haben wir uns dem schwärzesten Kapitel kambodschanischer (und menschlicher) Geschichte zugewandt, den Roten Khmer.
Die Kommunistische Partei Kambodschas kam 1975 an die Macht und begann sofort das Land in eine gewaltige Agrarkommune zu verwandeln. Das Demokratische Kampuchea, wie das Land nun hieß, wurde komplett isoliert, das Geld abgeschafft und die gesamte Bevölkerung auf’s Land zur (Zwangs-)Feldarbeit gebracht, wo viele an Entkräftung und Hunger starben, denn es gab nur eine dünne Reissuppe zum Essen.
Um die 2 Millionen Menschen haben die Roten Khmer getötet, bei einer Bevölkerung von knapp 8 Millionen, also ein Viertel der Bevölkerung.
Wer etwas mit der alten Regierung zu tun hatte, einen Beruf gelernt oder studiert hatte (eine Brille zu tragen war für das Regime ein anzeichen, daß man lesen konnte, und daher gebildet war und bedeutete den Tod), Künstler und Minderheiten wurden gefoltert und getötet.
Auch viele Stadtmenschen, die in der Feldarbeit nicht geübt waren, wurden als „Saboteure“ getötet.

Das Gefängnis Tuol Sleng, auch S-21, war das zentrale Gefängis in Phnom Penh, wo die Opfer zunächste „befragt“ (gefoltert) und dann hingerichtet wurden. Die ehemalige Schule ist heute ein Museum und zeigt eindrücklich die Greuel der Roten Khmer.
Ähnlich wie die Nazis waren die Roten Khmer sehr gewissenhaft in ihren Aufzeichnungen und so gibt es von jedem Gefangenen ein Photo, die alle ausgestellt sind.


Fußfesseln und Büsten von Pol Pot (dem Anführer der Roten Khmer)


Zellen


Einige der Regeln in Französisch: interdit de faire du bruit (verboten, Lärm zu machen) Während der Folter.

Außerhalb Phnom Penhs wurden die Gefangenen hingerichtet, meißt mit Äxten oder Knüppeln, um wertvolle Munition zu sparen.
Kinder wurden ebenfalls getötet, damit sie keine Rache nehmen konnten.


Überreste der Opfer

Unheimlich, welche Abgründe die Menschheit auftun kann.

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