Tekeli

Nach zwei unspektakulären aber teuren Nächten in Yining, etwa 60 km vor der kasachischen Grenze, machte ich mich am morgen des 26. Juni auf nach Kazakhstan. An der Bus Station war schnell ein Sammeltaxi gefunden und nach zweieinhalb Stunden stritt ich mich auch schon mit einem Geldwechsler um ein paar Tenge. Dann weiter in den Bus und die letzten Kilometer zur Grenze, wo ich zum Abschluß nochmal ein wenig chinesische Bürokratie erfahren durfte.
Bis wir China verlassen durften, wurden unsere Pässe viermal kontrolliert: Beim Betreten des Zollgebäudes, beim Durchleuchten des Gepäcks, bei der eigentlichen, formellen Ausreise und dann nochmal bevor wir in den Bus, der uns auf die kasachische Seite bringen würde, einstiegen. Die spinnen, die Chinesen.
Die Kasachen waren dann einfacher, doch nicht weniger umständlich, denn man brauchte erst den Einreisestempel bevor man das Gepäck aus dem Bus holen durfte, damit es kontrolliert werden konnte. Ich wurde glücklicherweise durchgewunken und war endlich in Kazakhstan.

Der Bus fuhr bis Zharkent weiter, wo ich dann wieder ein Sammeltaxi in Richtung Tekeli nahm.
Direkt positiv aufgefallen ist mir die Nettigkeit und das freundliche Interesse der Leute hier. Der Taxifahrer hat mich mit Handschlag begrüßt und erstmal mit mir geplaudert (soweit uns seine Englisch- und meine Russischkenntnisse gebracht haben), bevor wir über’s Geschäft geredet haben.
Ein leckeres Essen gab’s auch noch und dann ging es mit drei geschwätzigen Damen auf der Rückbank durch die Steppe.

Nach gut drei Stunden kam ich in Taldykorgan an und eine weitere halbe Stunde später stand ich endlich bei meinem ersten Couchsurfer in Kazakhstan vor der Tür.
Thomas ist Franzose und arbeitet in einer Brauerei in Tekeli und lebt schon seit zwei Jahren in Kazakhstan und liebt es. Leider hatte er arbeitsbedingt keine Zeit, so daß ich mich am nächsten Tag alleine auf Erkundungstour in Tekeli begab.
Tekeli war zu Sowietzeiten eine Strategische Stadt, wo 1/6 der sowietischen Munition hergestellt wurde. Nach der Wende zog die Hälfte der Bevölkerung weg, und heute ist Tekeli ein netter kleiner Ort.


Im Stadtpark, der im Gegensatz zu chinesischen Park nur aus einer wilden Wiese am Fluß bestand.

Ich finde Kazakhstan großartig, die Leute sind extrem nett, alles ist ein bißchen heruntergekommen und wirkt lebendiger und weniger steril als China, das Essen ist toll, nur regnet es einmal am Tag, was ich nicht so toll finde, allerdings wird es dann auch gleich wieder sonnig und heiß.

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