Ürümqi

Ürümqi [Ürümtschi in Uighurisch, Wulumutsi in Mandarin]
Keine Stadt ist weiter vom Meer entfernt (2500 km). Und es ist angenehm trocken, so daß sich die 30 °C gut aushalten lassen.
Ürümqi ist die Hauptstadt der Provinz Xinjiang [Schindschiang], die hautpsächlich von Uighuren bewohnt war. Mittlerweile sind die Uiguren eine Minderheit im eigenen Land, da die Zentralregierung Han-Chinesen in die Minderheitenprovinzen „lockt“. Ähnlich wie in Tibet gibt es auch hier Rufe nach Unabhängigkeit von China, aber da die Uighuren Moslems sınd, hört man im Westen nicht viel davon − unterdrückte Buddhisten lassen sich besser verkaufen.

Wie die diversen Volksgruppen in Zentralasien sind die Uighuren ein Turkvolk und ihre Sprache ist mit dem Türkischen und Mongolischen verwandt.
Der zentralasiatische und persische Einfluß ist durchaus sichtbar (Läden und Büros sind teilweise in vier Sprachen und Schriften beschriftet: Chinesisch, Uighurisch (in arabischer Schrift), Russisch oder Kasachisch (in Kyrillischer Schrift) und Englisch in Lateinischer Schrift) und man sieht einige Kuppelbauten und mehr Moscheen.
Auch sieht man mehr zentralasiatische und persische Gesichtszüge, insgesamt ist die Stadt diverser, als die meisten chinesischen Städte.

Hier warte ich darauf, daß ich mein kirgisisches Visum bekomme, das dauert 5 Arbeitstage, also eine ganze Woche, da ich die Expressgebühr nicht bezahlen wollte.

Die Jugendherberge ist sehr nett, viele Reisende, die auch auf ihre Visa warten und so hat man viel gemein und verbringt die Zeit plaudernd und Geschichten austauschend.
So ist die Woche Wartezeit hier auch nicht wirklich schlimm, ich genieße es sogar, an einem Ort zu bleiben, da das Reisetempo in den Stans sicherlich schneller werden wird, da wir nur 6 Wochen für 3 Länder haben und ich auf jeden Fall viel sehen will.

Ich freue mich sehr auf die Stans, ich habe von China doch genug, ich glaube, ich war zu lange hier.
Die erste sechs, sieben Wochen waren sehr toll und aufregend, besonders auch wegen der Reisebegleitung, aber mittlerweile ist die Begeisterung über die Besonderheiten Chinas gewichen und es hat sich eine gewisse Ernüchterung eingestellt.
China ist sehr modern, organisiert (manchmal), sauber und nicht sehr zugänglich. Dies liegt zum einen an der Sprache und zum anderen der Tatsache, daß die meisten Chinesen nicht wissen, wie sie mit einem Ausländer, der die Sprache nicht spricht umgehen sollen und es deshalb lieber lassen.

Auch ist China nicht sonderlich exotisch, wenn ich es mit Bangladesh, Myanmar oder Palawan vergleiche und diese Exotik suche ich beim Reisen.
Deshalb verlasse ich China gerne und freue mich auf den Heimweg. (Allerdings nur des Weges wegen, nicht wegen der Tatsache, daß ich wieder nach hause komme.)

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