Visumsodyssee I − Internet schlecht, Tourist İnformation gut

Unser letztes, gemeinsames Abendessen
Oğuzhan, Volkan, Derya

Die Saison ist beendet, die letzten Gäste sind abgereist, die allerletzten genießen die Ruhe, die sich über Kaş gelegt hat. Kaum noch sind Geschäfte offen, die Hotels schließen ebenfalls. Es wird ruhig und kälter.
Besonders das Wasser ist so kalt, daß ich nach 30 Minuten friere und ganz froh bin, daß die letzten Gäste ohne Guide tauchen wollen. Die haben vernünftigerweise auch Trockentauchanzüge dabei.
Nachdem wir die Ausrüstung vom Boot gebracht, selbiges geputzt (eigentlich waren das nur Oğuzhan und Volkan) und uns ein wenig erholt haben, mache ich mich (wieder) auf die Reise.
Im Dunkeln (seit der Zeitumstellung ist es ab 18 Uhr finster) werde ich von Recep, Volkan, Derya und Oğuzhan an eine Wegkreuzung gebracht, verabschiede mich und steige in den Bus nach İstanbul.

Ich komme bei einem Bekannten von Derya, Volkan, unter, dessen Mitbewohner sich sehr nett um mich kümmert, jedoch kaum soviel englisch kann, wie ich türkisch.
Am nächsten Morgen mache ich mich auf, das philippinische Konsulat zu finden und zu fragen, ob ich ein Visum bekommen kann.
Zwar kann man mittlerweile ein Visa on Arrivel für 30 Tage bekommen, aber da ich vorhabe viel länger zu bleiben und keine Lust habe an Weihnachten (die Philippinen sind das einzige „christliche Land“ in Südostasien) eine Verlängerung zu beantragen, möchte ich gerne ein Visum vorweg bekommen.

Nachdem ich mich im Internet über das Konsulat informiert und Standort und Route herausgefunden hatte, stiefelte ich los zur Metro um zum Gewürzmarkt zu fahren. Dort verpasste ich knapp die Fähre, nutzte die so gewonnenen 20 Minuten aber zum Mittagessen und setzte nach Kadıköy über. Von dort nahm ich den Bus in Richtung philippinisches Konsulat.
Obwohl vor kurzem der erste Tunnel, der zwei Kontinente verbindet in İstanbul eröffnet wurde und der eigentlich zur Verkehrsentlastung dienen sollte, eröffnet wurde, ist der Verkehr immernoch ätzend langsam und so dauerte die Busfahrt geschlagene 2½ Stunden. Nach weiteren 30 Minuten suchen erklärte mir der Pförtner des Hauses in dem ich das Konsulat vermutete in einer Art und Weise, die darauf hinwies, daß er dies schon einigen Leuten erklärt hat, daß das philippinische Konsulat nicht hier sei, wo wisse er auch nicht, hier aber nicht. :/

Meine Route durch İstanbul

Prima! Vielen Dank Google. OK, was nun? Erstmal zurück: nochmal 2½ Stunden Busfahrt, mit der Fähre(, die ich diesmal gerade noch erwischte) übersetzen und auf zur Tourist Information. Mal ganz altmodisch einen Menschen fragen, der sich damit auskennt, Menschen an Ihren Bestimmungsort zu schicken.
Er klimpert auf seiner Tastatur und schreibt mir mit sauberen Buchstaben „Ahmadiye Caddesi 44/3, Fatih“ auf einen Zettel. In Fatih?? Allah, da komme ich doch her. Und tatsächlich: Das Konsulat liegt knapp 35 Minuten Fußweg entfernt von Volkans Wohnung.
Und obwohl es schon fast sieben ist, ist noch jemand da und erklärt mir, daß sie für Ausländer (Nicht-Türken) keine Visa ausstellen, ich solle in Ankara in der Botschaft nachfragen. Ich bekomme auch die richtige Telephonnummer. Tammam, Danke.

Hmmm, für eine kleine Information sieben Stunden durch die viert bevölkerungsreichste Stadt der Welt geirrt − ich bin wieder im Reisemodus. 😀

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